Alles ist besser als der Status quo
An Wissen mangelt es nicht. Täglich erfährt die Öffentlichkeit von der Überfahrt Asylsuchender über das Mittelmeer, von geglückten und gescheiterten Versuchen, die Landgrenze der EU zu überqueren, von Menschen, die jämmerlich ertrinken. Trotzdem sind wir noch nicht zu einem vernünftigen Umgang mit der Krise gelangt. Die Fronten sind verhärtet zwischen jenen, die jede Verantwortung von der EU weisen und jenen, die sie als Massenmörderin brandmarken. Keine dieser beiden Seiten bietet praktikable Antworten an. Dabei wäre ein Konsens in greifbarer Nähe, wenn wir versuchen würden, besser zu werden, ohne uns zu belügen.
Zunächst ein Blick auf die Zahlen. Im Durchschnitt der letzten 15 Jahre haben 45 000 Menschen das Mittelmeer irregulär überquert; 2014 waren es mehr als 200 000, eine Zahl, von der auch für 2015 auszugehen ist. Ausgelöst wurde der Anstieg vor allem durch zwei Faktoren: den Krieg in Syrien und die Instabilität in Libyen und Ägypten. Diese Staaten lassen sich nicht wie früher dafür einzuspannen, Flüchtlinge an der Weiterreise zu hindern.
…
To read the rest of this piece, please visit Süddeutsche Zeitung online. The article is also available in English.